Appelhoff Plau
 
Äpfel alter Sorten - ökologisch und regional!

Über uns

Wir (Jan und Christine) haben uns zusammen mit unseren Kindern, Freunden und Partnern dem traditionellen Obstanbau verschrieben. Als Appelhoff gestartet, haben wir die Apfelwiese in Plau am See um eine Birnenwiese ergänzt und sind dabei die Obstsorten um Quitten, Mirabellen, Zwetschen sowie Exoten wie Kornelkirschen und Spilling zu erweitern. Dem traditionellen Obstanbeu folgend werden auf unserer Obstwiese weder chemische Schädlingsbekämpfungsmittel noch Kunstdünger eingesetzt. Unsere Apfelwiese ist biozertifiziert. Für die Birnenwiese wird das dreijährige Anerkennungsverfahren nach den EU-BIO-Anforderungen zur Ernte 2025 abgeschlossen sein. DE-ÖKO-034. Unsere Obstwiese sind Heimat zahlreicher Insekten und Wildtiere.

Förderung

Im Rahmen der Fördermaßnahme "Förderung der Einführung des ökologischen/biologischen Landbaus gemäß Extensivierungsrichtlinie" wird unser Vorhaben aus Mitteln der Europäischen Union unterstützt, die vertreten wird durch das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern.  

Ziel der Förderung ist: Erhalt und Verbesserung der biologischen Vielfalt, nachhaltige Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von landwirtschaftlichen Erzeugnisse.



Philisophie

Im Folgenden haben wir die wichtigsten Merkmale unserer Philosophie sowie Vorteile des traditionellen Anbaus alter Apfelsorten aufgeführt: 

Regional seit 90 Jahren - unsere Apfelwiese

Zur Versorgung der Stadt Plau am See mit Tafeläpfeln wurde in den 30iger Jahren des letzten Jahrhunderts unsere Obstwiese angelegt und in den 50iger Jahren ergänzt. 2018 haben wir die Wiese übernommen und reaktivieren sukzessive den regionalen Vertrieb von Tafelobst, Apfelsaft und Apfelwein. Hierfür war es zunächst erforderlich, dass wir die alten Bäume durch fachgerechten Baumschnitt aktivieren und entlasten sowie die über Jahrzehnte entstandenen Lücken mit neuen Obstbäumen Alter Sorten ergänzen. Im Rahmen der Neupflanzungen erweitern wir die Obstarten um Birnen, Quitten, Renekloden und Zwetschen. Die Apfelwiese ist seit 2022 biozertifiziert.

Passende Obstsorten für den Klimawandel - unsere Birnenwiese

Vor gut 50 Jahren wurde in Retzow bei Plau eine Birnenwiese mit ca. 600 Bäumen angelegt. Bei der Sortenauswahl richtete man sich nach den damaligen Sortenempfehlungen aus Pillnitz und pflanzte Williams Christ, Alexander Lukas, Gräfin von Paris und Bosc's Flaschenbirne. Die Birnensorten benötigen Weinbauklima und wurden in den 80er Jahren in Mecklenburg nicht reif. Mittlerweile haben wir durch den Klimawandel auf dem geschützten Standort Weinbauklima und die schmackhaften Birnen werden voll reif. Mit der Reaktivierung der über 40 Jahre verwilderten Birnenwiese haben wir in 2022 begonnen und nutzen angrenzende Flächen zur Erweiterung. 

Worauf müssen wir uns in Zukunft einstellen?

Die alten Apfelsorten kommen mit dem Klimawandel noch zurecht, wobei Dürresommer wie 2018 und 2019 die Bäume sichtbar schwächen.  Die Birnen profitieren von den wärmeren Sommern und unsere neu angepflanzten Quitten fühlen sich wohl. Diese Beobachtungen sowie aktuelle Konzepte zur Anpassung der Landwirtschaft an die Klimaveränderung nutzen wir wir bei der Erweiterung der Birnenwiese. Angestrebt wird eine gegen Hitze und Starkregen möglichst resilienten und ökologisch nachhaltige Obstwiese, dies wollen wir erreichen durch:

  • Sorten, die resistent gegen Krankheiten sind und gut mit Trockenheit auskommen
  • Windschutzhecken mit Wildobst zur Verringerung der Gefahr von Blitzdürren und als ergänzendes Nahrungsangebot für Bestäuber und Nützlinge
  • Baumreihen entlang der Höhenlinien zur besseren Speicherung von Starkregen
  • Die Abstände zwischen den Baumreihen sind angelehnt an das klassische Raster von Streuobstwiesen, um eine hohe Biodiversität und eine Beweidung zu ermöglichen
  • In der Wachstumsphase werden die Abstände durch ergänzende Beipflanzen reduziert, um die Durchwurzelung zu beschleunigen und gezielt Mykorrhiza-Pilze und Bakterien zu fördern
  • Begrünung der Bewirtschaftungsflächen mit hoher Biodiversität, beispielsweise dienen Leguminosen als Stickstoffspeicher und Luzerne zum Aufbrechen verdichteter Böden
  • Nutzung von Elementen der regenerativen Landwirtschaft zum Humusaufbau wie Nachsaat, Komposttee und Pflanzenfermente

Im Ergebnis streben wir eine nachhaltige Produktion von nahrhaftem Obst an, bei der wir auf Pestizide und Kunstdünger verzichten. Durch das Wachstum der Obstbäume sowie die regenerative Bewirtschaftung der Wiese wird CO2 gesenkt und Kohlenstoff langfristig im Holz und Humus gebunden. Interessant ist auch, dass jeder gegessene oder verwertet Apfel zur CO2 Senkung beiträgt.

Nachhaltigkeit als altes und neues Ziel

Unser Ziel ist die nachhaltige Produktion von geschmacklich ausdrucksstarkem Obst ohne die Verwendung von Pestiziden und Kunstdünger. Dieses Ziel war bereits bei der Anlage der alten Apfelwiese aktuell und auch die Birnenwiese beweist, dass es möglich ist, Obst ohne Pestizide und Kunstdünger zu produzieren. Die beiden Wiesen wurden unsere Impulsgeber für die Planung und Realisierung der Neupflanzungen. Die Strukturen mit robusten Bäum sind geschaffen und durch die regenerative Bewirtschaftung wird der wichtige kontinuierliche Humusaufbau und eine hohe Biodiversität erreicht. Interessant ist auch die positive Umweltbilanz bei der jeder gegessene oder verwertete Apfel zur CO2 Senkung beiträgt. 

Alte Sorten Ausdruckstark im Geschmack

Auf unserer Wiese in Plau am See wachsen über zwanzig alte Apfelsorten. Alle Sorten haben ein ausdruckstarkes Säure-Süße Spiel und eine knackige bissfeste Schale. Bekanntere Sorten sind der Boskop und Finkenwerder Herbstprinz. Von Liebhabern geschätzt werden beispielsweise der Purpurrote Cousinot mit seinem roten Fruchtfleisch, der bereits Ende August genussreife Charlamowsky oder die Goldparmäne mit einem fassettenreichem Geschmacksbild. Bereits bei der Anlage der Wiese wurde darauf geachtet, dass von Ende August bis November Äpfel regelmäßig pflückreif sind und diese als Tafelapfel sofort verzehrt und auch als Wirtschafts- bzw. Mostapfel weiterverarbeitet werden können. In traditionellen Naturlagern können einige Sorten bis Mai aufbewahrt werden.

Auf der Birnenwiese wachsen die Sorten Alexander Lukas, Boks Flaschenbirne, Gräfin von Paris, Williams Christ und Wildsorten. Die Birnen sind durch eine höhere Süße geprägt, wobei insbesondere bei der Williams Christ ein breites Aromaspektrum geschätzt und von Brennern genutzt wird. Birnen eignen sich neben dem Sofortverzehr perfekt für Nachtische.

Die Quitte ist in den letzten 50 Jahren in Deutschland in Vergessenheit geraten. Anders in der Türkei und Südost-Europa, wo die Vielseitigkeit der Quitte unverändert geschätzt wird und auch weichfruchtige Sorten angebaut werden, die roh essbar sind. Auf der Apfelwiese haben wir bereits mehrere Quittenbäume gepflanzt und haben auf der Birnenwiese im Herbst 2023 ca. 70 Quittenbäume gepflanzt. Bei der Sortenauswahl achten wir auf Resistenz gegen Feuerbrand und legen einen Schwerpunkt auf weichfleischige Sorten aus der Türkei und Südost-Europa. Ergänzt werden diese durch robuste alte fränkische Sorten, die an ein wärmeres Klima gewöhnt sind.

Alte Sorten besser verträglich für Allergiker

Äpfel können allergische Reaktionen hervorrufen, wobei Äpfel Alter Sorten häufig ohne allergische Reaktionen genossen werden können. Die Umstellung des Obstanbaus von traditionellen hochstämmigen Apfelbäumen auf Obstplantagen mit kleinwüchsigen Spindelbäumen hat zu den heute im Supermarkt erhältliche Neuzüchtungen geführt. Es wird vermutet, dass die züchterische Bestrebung nach süßen Äpfeln und der damit verbundene Verzicht auf die traditionelle Säure Note ursächlich für die unterschiedliche Reaktion von Allergikern ist. Unabhängig von positiven Einzelreaktionen können auch Alte Sorten allergische Reaktionen hervorrufen, von daher ist Vorsicht geboten.

Traditioneller Obstanbau mit hoher Biodiversität

Die Kombination aus Obstbäumen, unterschiedlicher Bodenvegetation in den sonnigen Bereichen der Wiese und im Schatten bzw. Halbschatten der Bäume sowie die Beweidung schaffen eine hohe Biodiversität. Unser Bestreben ist es, dass wir eine ausgewogene Baumstruktur von Jungbäumen bis zu alten Unikaten haben und diese entsprechend ihrer Vitalität schneiden. Während bei jungen und mittelalten Bäumen die Ernteergebnisse durch den Schnitt gefördert werden, dürfen die Unikate in Würde kleinere Mengen beisteuern. Auf der anderen Seite erfreut das Totholz der alten Bäume die Vogel-und Insektenwelt. Ergänzende Biotope bietet eine Naturhecke aus Brombeeren, Schlehen und Weißdorn, sowie neu gepflanzten Aroniabüschen, Felsenbirne, Kirschpflaumen und Kornelkirschen. Dem traditionellen Obstanbau folgend wenden wir keine chemischen Schädlingsbekämpfungsmittel oder Düngung an. 

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